Freitag, 11. Januar 2019

Smarter Gemüseanbau per App

Frisches Gemüse aus eigenem Anbau ganz ohne grünen Daumen? Dieser Traum könnte schon bald wahr werden. Wer kennt es nicht – nicht einmal die pflegeleichtesten Zimmerpflanzen in der eigenen Wohnung überleben, wie soll dann erst ein ganzes Gemüsebeet wachsen und gedeihen? Die Lösung für dieses Problem gibt es im brigk Makerspace – Ingolstadts offener Hightech-Werkstatt. Dort wird ab Mitte Januar an einem sogenannten FarmBot gebaut, einem Roboter, der vom Säen über Unkrautjähten und Düngen bis hin zur Bewässerung alles übernimmt und das Ganze vollautomatisch. Nur ernten muss man selbst.

2050 soll die Weltbevölkerung auf eine unglaubliche Zahl von sieben bis neun Milliarden Erdbewohner anwachsen und somit der Nahrungsmittelbedarf um 60% steigen – ein wahrer „Pain“ (=Problem) würde man im Startup-Jargon sagen. Eine Lösung dafür bietet ein kalifornisches Startup: einen Gartenroboter für zuhause.

Selbstversorgung ist hier das Stichwort. Egal ob Karotten, Zucchini, Brokkoli, Avocados – einer vielfältigen, gesunden und umweltbewussten Ernährung steht nichts im Weg. Über 30 Sorten kann der Roboter bereits vollautomatisch pflanzen und kultivieren. Und das Ganze vollkommen biologisch, das ist dem Erfinder vom FarmBot Genesis, Rory Aronson, besonders wichtig.

Internet of Things – ein Feldversuch

Dieses Beispiel macht das Thema „Internet der Dinge“ greifbar – hier trifft virtuelle Welt auf die Realität. Egal ob Outdoor, Indoor oder im Gewächshaus – der FarmBot ist auf einer Fläche von drei auf anderthalb Metern ein echtes Allround-Talent. Über eine Webapplikation lässt sich ein Beet ähnlich wie in einem Computerspiel kinderleicht konfigurieren und der Roboter überwachen sowie steuern. Programmier-Skills sind hier nicht zwingend erforderlich.

Mittels zahlreicher Sensoren ist es der Installation, die über dem jeweiligen Hochbeet angebracht wird, möglich, äußere Gegebenheiten, wie z.B. die Bodenbeschaffenheit oder das Wetter in Echtzeit zu messen, zu analysieren und daraus die nächsten Schritte ab- und einzuleiten. Ist es zum Beispiel ein heißer Sommertag und das Beet äußerst trocken, wird die Bewässerung entsprechend angepasst – ein Statusupdate folgt sogleich auf das Smartphone oder Tablet.

Alles, was man dafür benötigt, ist ein Wasser- und Stromanschluss sowie eine beständige Internetverbindung. Der FarmBot wird über eine sogenannte Open-Source-Software (= die Software ist für den Nutzer frei zugänglich und individuell anpassbar) gesteuert und kann sowohl über mobile Endgeräte als auch Computer bedient werden. Die Einzelteile sind unter anderem aus dem 3D-Drucker und müssen eigenständig zusammen mit weiteren Komponenten aus korrosionsfreiem Aluminium und rostfreiem Stahl montiert werden. Das „Gehirn“ des FarmBots ist ein sogenanntes RaspberryPi, ein Einplatinencomputer, der die Kommunikation zwischen mobilem Endgerät und Greifarm des smarten Gärtners übernimmt.

Think green, think big

Der FarmBot soll zukünftig auch auf Flächen so groß wie ein Fußballspielfeld eingesetzt werden. Hier sucht das Unternehmen derzeit noch nach Testkandidaten. Ziel ist es, die Erträge der Ernte zu steigern und den Aufwand und Ertragsausfälle zu verringern, um somit landwirtschaftlichen Anbau effizienter zu gestalten. In Hinblick auf den steigenden Nahrungsmittelbedarf gar kein so schlechter Ansatz.

„The sky is the limit“ – nicht aber für den FarmBot. Auch die NASA hat Interesse an dem Open-Source-Projekt. So könnte es schon bald erste Feldversuche mit dem FarmBot auf den Mond oder dem Mars geben. In regelmäßigen Abständen trifft sich dazu das FarmBot-Team mit anderen Food-Startups und tauscht sich mit den NASA-Experten aus, wie so ein Anbau von Karotten, Salat und Zucchini im Weltall funktionieren könnte.

Interessiert?

Kreieren, Reparieren, Erfinden, Basteln und Bauen mit einer Prise Zukunft und Nachhaltigkeit – das zeichnet echte Maker aus. Diesen Ansatz teilt auch der brigk Makerspace – Ingolstadts offene Hightech-Werkstatt. Zusammen mit den Makern Ingolstadts, aber auch Interessierten soll dort ein FarmBot entstehen und in Betrieb genommen werden.

Du willst wissen, wie man einen FarmBot baut, coole Maker kennenlernen und dir gleichzeitig neue, technische Skills aneignen – ganz ohne grünen Daumen? Dann komm zum Kick-Off-Termin am 18. Januar 2019, 18.00 Uhr, und informiere dich über den FarmBot und wie du ein Teil dieses Community-Projekts werden kannst.

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