sprint4local Ehrenpreisträger II: herzensgut – Social Assistant für Opfer häuslicher Gewalt

Einen Ehrenpreis für die Entwicklung einer Idee im Rahmen der sprint4local-Challenge erhielt das Projekt herzensgut. Es beschäftigt sich mit der sehr sensiblen Thematik, wie man Opfern häuslicher Gewalt vor dem Hintergrund von Ausgangsbeschränkungen und Social Distancing helfen kann.

Jeder dritte Deutsche wird im Laufe seines Lebens Opfer häuslicher Gewalt. Werden die Fälle gemeldet, dann meist von Angehörigen oder Personen aus dem direkten Kontaktkreis der Betroffenen. Diese Meldungen entfallen durch die aktuell eingeschränkten persönlichen Kontakte. Zugleich steigt die Zahl der Vorfälle, da sich Menschen nun hauptsächlich zuhause aufhalten.

Deshalb ist es umso wichtiger, Opfern häuslicher Gewalt eine Anlaufstelle zu bieten. herzensgut hat einen Social Assistant in Form einer Web Application entwickelt, über den Betroffene anonym Hilfe erhalten. Zudem können sie kognitive Therapiemöglichkeiten und die Verbindung zu Seelsorgern der Caritas oder einer ähnlichen Einrichtung in Anspruch nehmen. Der Kontakt zum Seelsorger erfolgt über einen Video-Chat. Während des Gesprächs wird anhand der Tonlage der Betroffenen mithilfe künstlicher Intelligenz ihre Gefühlslage ermittelt und mit den Inhalten des Gesprächs verknüpft. So können Depressionen und Suizidgefahr erkannt und schnelle Hilfe organisiert werden.

Durch das gewonnene Gründercoaching des Digitalen Gründerzentrums brigk soll das Projekt herzensgut möglichst schnell realisiert werden. Die Thematik ist vor allem in der Corona-Krise, aber auch außerhalb der Krisenzeit sehr relevant. Deshalb ist auch eine Erweiterung des Social Assistants denkbar – beispielsweise in Form von datengetriebenen Therapien und einem Stimmungstracking.

Teammitglieder:
Nils Puhlmann, Erik Andréasson